Samstag, 18. Juli 2009

WIRTSCHAFT/ GESELLSCHAFT

Zum Scheitern verurteilt!

Wenn nicht bei Sonnenschein, dann wenigstens in Krisenzeiten sollten uns allmählich die Augen aufgehen. Welche verheerenden Auswirkungen das gegenwärtige Wirtschaftssystem auf die Erde insgesamt hat kann aus der Geschichte gelernt werden. Aber da die Kurzsichtigkeit der Menschen alles andere überwiegt hat der Mensch nichts dazugelernt. Der Mensch verlangt rasch nach einer Lösung, damit das Leben wieder anständig weitergeht und vernachlässigt, sich Gedanken darüber zu machen wie nachhaltig sein Handeln für die Zukunft ist. Groß ist der Berg voller Probleme der sich vor unseren Augen wie eine Wand aufbaut und uns die klare Sicht nach vorne bedeckt. Seien es die Probleme auf der Ebene der Familie, Gesellschaft oder Politik. National wie international. All die entstehenden Sorgen, die Bedrücktheit, die Ungeduld, die Verzweiflung, haben ihren Anfang im gegenwärtigen Wirtschaftssystem. Es ist das Monster das uns beherrscht. Solange unsere Existenz-,Grundbedürfnisse und ein Teil der Luxusbedürfnisse gestillt sind laufen wir mit dem Monster mit und sind ein Teil davon. Es schafft in uns zudem eine Ignoranzhaltung, in dem wir anfangen andere Menschen zu verachten, solange wir uns auf der sicheren Seite befinden. Um die eigenen Vorteile auszuschöpfen fahren wir alle erdenklichen Geschosse auf. Wenn es darum geht eine Stimme gegen die Umstände zu erheben in der andere Menschen an verschiedenen Faktoren zu leiden haben, verschließen wir förmlich die Augen. Wir werden ihnen gegenüber gleichgültig. Wir verlangen sehnlichst nach Frieden und blockieren doch selbst mit großen Steinen die Wege, die zum Frieden führen. Viele Menschen haben sich in der letzten Zeit zu Wort gemeldet und die Ursachen der Finanzkrise analysiert. Sie kommen gerade zu dem gleichen Schluss, wie die Propheten vor hunderten von Jahren schon, die vor dem Übel des Zinses gewarnt haben, welches die Schuld übermäßig mehrt. Menschen mit einem geringeren Einkommen die nicht den Luxus leisten können, wie so manch ein reicher, werden wohl oder wehe, zu trügerischen Plastikgeld gedrängt, um ihren Verlangen nachzukommen. In einer Gesellschaft, in der die Menschen immer vergnügungssüchtiger werden,scheint es unmöglich, das verdiente Geld zu sparen und zu gegebener Zeit mit dem gespartem Geld ein Gut zu erwerben. Es wird mehr Geld geborgt, die Ausgaben schießen weit über die Einnahmen. Das zukünftige Geld wird als Schuldendienst an die Banken verpfändet. Man bleibt gefangen in dieser Kreditfalle, die Schuldenlast steigt durch den Zinssatz enorm und man ist kaum mehr in der Lage sich aus dieser Not zu befreien. Bis man irgendwann nicht in der Lage ist das Geld zurückzuzahlen ist man bankrott. Es führt zur Verwüstung im Zusammenleben des Menschen. Das Gefesseltsein in dem Zinssystem und seine Erhaltung zwingen den Menschen zu neuen Taten, diese wie eine Endlosschleife den Menschen zu unmoralischen Verhaltensweisen drängen. Denn letztlich muss das Monster dauerhaft gefüttert werden. Die Ausbeutung kennt keinen Halt mehr. Es wird nach weiteren Opfern Ausschau gehalten. Was sich in dem Weg stellt wird aufgesaugt. Langfristig ist das ganze Leben des Menschen von ihm betroffen. Dem Frieden nach dem die Menschen sehnen wird dadurch ein Gnadenstoß verpasst. Die Verknüpfung des Geldes mit dem Zins treibt eine Reihe von Krisensymptomen hervor. 5 Krisensymptome wurden vom Prof. Dr. Senf, welcher die Ursache der Finanzkrise untersuchte, aufgezählt. Das sind die folgenden:

- Krise der Wirtschaft
- Krise der Umwelt
- Krise der Gesellschaft im Sinne der wachsenden Ungleichverteilung
- Krise des Staatshaushaltes im Sinne der Staatsverschuldung
- Krise der dritten Welt /Schuldenkrise der dritten Welt

Wenn wir uns alle Krisen zusammen betrachten können wir nur zum Schluss kommen, dass das Zinssystem langfristig auf Vernichtung aus ist. Wir wissen ganz genau, was nach der Großen Depression im Jahre 1929 folgte. Es ist ein Dilemma die Fehler wieder zu begehen, die zu Katastrophen geführt haben. Das Wirtschaftssystem basierend auf dem Zinsfaktor ist zum Scheitern verurteilt.

Silvio Gesell warnte 1918:
Trotz des heiligen Versprechens der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz des Rufes der Millionen "Nie wieder Krieg", entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich es sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine, 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen. Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft bald zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch
ein Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift lesen können: "Arbeitsuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen". Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen; man hat dann wenigsten für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern.
Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein.
Quelle: Der Dritte Weg, 1994/1 S. 24